Konzert
Stadtkirche Diessenhofen 26.1.2014,
Bericht von Dieter Ritter
Bericht von Dieter Ritter
Grossartiges
Sonntagskonzert
Zum Eröffnungs-Konzert der diesjährigen Reihe „Musik am Rhein“ kamen am Sonntagabend etwa hundert Gäste in die Stadtkirche Diessenhofen.
Im ersten Teil des Konzertes
spielten die Musiker Simon Wenger, Violine, David Lüthy, Violoncello
und Roman Digion, Klavier, Kammermusik von Franz Schubert. Mit dem
Klaviertrio in Es-Dur boten sie einen Musikgenuss, der auch Zuhörer
bezaubern konnte, die eher selten klassische Musik hören. „Schubert
hat das Stück ein Jahr vor seinem Tod geschrieben“ erklärte
Digion.
Es ist mit 60 Minuten eines der längsten, die Schubert
geschrieben hatte. Die harmonischen und teilweise lieblichen
Melodien, gefühlvoll interpretiert, gefielen offensichtlich. Die
Darbietung wurde mit langem Applaus belohnt. Nach einer kurzen
Apéro-Pause folgte das Klaviertrio Nr. 2 in E-moll von Dimitri
Schostakowitsch aus Russland. Er komponierte das Stück im Jahr 1946.
Es war eine düstere Zeit unter der Herrschaft Stalins.
Das erkläre
die teilweise schwermütige Musik, sagte Digion. Die Zuhörer mussten
sich im Vergleich mit Schubert auf einen völlig anderen Stil
einstellen. Die Komposition bescherte ein Wechselbad zwischen
hauchzarten Klängen und wuchtigen Akkorden. Die Steigerungen von
leisen Tönen zu voller Lautstärke erhöhte die Dramatik des Stückes
auf eindrückliche Weise. Der begeisterte Applaus bewies, dass die
Zuhörer auch den zweiten, anspruchsvolleren Teil des Konzertes
genossen.
Ein edles Instrument
Das Piano spielte bei beiden
Kompositionen eine Hauptrolle. Der neue Börsendorfer Flügel der
Kirchgemeinde Diessenhofen kam optimal zur Geltung. Er habe einen
wunderbaren Klang und eine warme Kraft, lobte Wenger das kostbare
Instrument in einer Vorschau zum Konzert. Digion spielte die
unglaublich schnellen Läufe und wuchtigen Akkorde virtuos. Am
Sonntag 4. Mai wird der Flügel offiziell eingeweiht. Der Zürcher
Pianist Christoph Scheffelt wird Werke von Beethoven, Schumann,
Debussy und Messiaen spielen.
Drei hervorragende
Berufs-Musiker
Simon Wenger, Violine, wuchs in
Südafrika auf. Er studierte Musik in Zürich und Basel. Heute
unterrichtet er an den Konservatorien Winterthur und Bern. Er tritt
mit dem Kammerorchester Schaffhausen und in vielen weiteren Ensembles
auf. David Lüthy, Violoncello, studierte Musik in Zürich und
schloss vor drei Jahren mit dem Master of Music Performance ab.
Er
unterrichtet an der Musikschule Erlenbach und spielt in
Kammermusik-Gruppen. Auch Roman Digion, Klavier, studierte Musik in
Zürich. Er arbeitet freiberuflich als Komponist und Dirigent und
unterrichtet am Konservatorium Winterthur.
Die Evangelische Kirchgemeinde
Diessenhofen veranstaltet die Konzerte der Reihe „Musik am Rhein“.
„Aus dem Musikfond der Kirchgemeinde werden Gagen und gelegentlich
ein Apero bezahlt“ erklärte Annedore Neufeld, Organistin der
Stadtkirche Diessenhofen. Das nächste Konzert findet am 9. Februar
um 17 Uhr statt.
Wie alle Konzerte der Reihe wird es in der
Stadtkirche abgehalten. Das Barock-Ensemble „Voces Suaves“, acht
Berufssängerinnen und -sänger und ein Cembalist, tragen Werke
italienischer Komponisten vor.
Dieter Ritter
© Text und Foto von Dieter Ritter
© Text und Foto von Dieter Ritter
von links: Simon Wenger (Violine), Roman Digion (Klavier) und David Lüthy (Violoncello)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen