Figurentheater „das Adlermädchen“

Eine seltsame Freundschaft

Etwa 90 Kinder und 25 Erwachsene kamen am Mittwoch in den Pfarrsaal der Katholischen Kirche in Diessenhofen. Auf Einladung der Pro Juventute erlebten sie in einem Figurentheater, wie ein Adler ein zweijähriges Mädchen in seinen Horst entführt.

Mit dieser gruseligen Szene beginnt die Geschichte der fürsorglichen Liebe eines Adlers zu einem Menschenkind. Seltsam, das Kind fürchtet sich nicht. Es streichelt den Adler und gewinnt seine Zuneigung. Im Adlerhorst wächst das Mädchen zu einer hübschen Frau heran. Der grosse Raubvogel bringt ihr Früchte und Honig und stielt im Schloss die schönsten Kleider. Der Königssohn überrascht den dreisten Räuber, folgt ihm und begegnet dem Mädchen. Sie verlieben sich und sorgen so für ein Happy End.

Was für Erwachsene eine abstruse Geschichte ist, wurde von den drei bis siebenjährigen Kindern offensichtlich begeistert aufgenommen. Mit nie nachlassender Aufmerksamkeit folgten sie dem Geschehen und unterstützten ihre Helden mit Zwischenrufen.

Es war eindrücklich zu sehen, wie in der Zeit des Fernsehens und der phantastisch gezeichneten Computerspiele Kinder für fast eine Stunde in die Welt einer einfachen Bühne von nur 5 x 3,5 Metern eintauchen können. Claire-Lise Häfliger-Zeller aus Turgi präsentierte das Märchen mit leicht verständlichen Worten. Sie gab jeder Figur eine eigene, charakteristische Stimme.

Ihr Partner Ruedi Häfliger untermalte das Geschehen mit mystischen Klängen, die er verschiedenen Klangkörpern und einer Spielzeug-Klarinette entlockte.

Häfliger-Zeller ist ausgebildete Kindergärtnerin. Sie gründete vor zehn Jahren das Figurentheater Clalüna und spielt mit Hand-, Stab- und Finger-Puppen. Vor sechs Jahren schloss sie an der Zürcher Hochschule der Künste einen Kurs für Fingerspiel mit Diplom ab.

Nächster Anlass der Pro Juventute Sektion Diessenhofen ist am 29. März der Verkauf von Selbstgebackenem am Osterstand.