Begegnungsort
Flohmarkt
In Diessenhofen
wurde am Samstag aus der Hauptstrasse ein lebhafter Marktplatz.
An rund dreissig Ständen boten die Aussteller
Gebrauchsgegenstände an, die in Estrichen, Kellern oder Garagen vor sich hin geschlummert
hatten. Jede Menge Spielzeug, Bücher, Musik-CD’s, alte Stiche oder Radios, eine
Singer-Nähmaschine und ein Feuerwehrhelm warteten auf Käufer.
„Uns hat das
Sammlervirus gepackt. Zuhause leben wir in einem Museum und wir stellen schon
seit immer und ewig an Flohmärkten aus“ sagten Margrit Lier und Annemarie Ott.
Entsprechend vielseitig ist ihr Angebot an Figürchen, edlem Geschirr oder altem
Schmuck. Ähnlich sieht es bei Hansruedi Brandenberger aus. Er stellt seine
Schätze an zwei Ständen aus und trotzdem hat nicht alles Platz. „Ich könnte bis
zu fünf Stände füllen“ erklärte er.
Gabriele Caduff bietet Raritäten an, zum
Beispiel Space-Dream-Kostüme. Im langen Leben von Ursula Michel, sie wird in diesem
Jahr neunzig, haben sich unzählige Kostbarkeiten angesammelt. Sie hat deshalb
zusammen mit ihrem Sohn Heinz einen Stand gemietet. Wie für viele andere
Aussteller steht für Frau Michel nicht der Verkauf im Vordergrund. „Hier trifft
man Leute. Es ist unterhaltsam und nett“ sagte sie.
Die Voraussetzungen für die
Jagd nach einem Schnäppchen waren ideal aber viele Gäste kamen ohne
Kaufabsicht. Sie erfreuten sich an den Kuriositäten und an alten Gegenständen,
die sie an ihre Kindheit erinnern. Es war auch eine gute Gelegenheit für ein Schwätzchen,
denn in Diessenhofen kennt fast jeder jeden.
Die Idee zu diesem jährlichen Flohmarkt hatte Erich
Milz vor fünf Jahren. Er gab ihm den Namen „Dachbodenräumete“. Milz ist ab
diesem Jahr pensioniert und übertrug deshalb die Leitung an die neue Marktchefin
Monika Thompson. Sie ist in Zukunft auch für den Martinimarkt im November
zuständig. Thompson freute sich über die riesige Nachfrage. „Schon Tage vor
Markteröffnung waren alle Plätze vergeben“ rühmte sie.
Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter
Von links: Margrit Lier und Annemarie Ott bieten ihre Sammelstücke seit vielen
Jahren gemeinsam an
.
Am Stand von Gabriele Caduff wechselt ein Strickjäckchen für fünf Franken den
Besitzer.
Edith Lüdi (rechts) bietet der Kundin Monika Suter eine originelle Puppe an.
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