Die grenzüberschreitende
Rheinuferplanung
Rheinuferplanung
als Pionierleistung!
Etwa 70 Interessierte informierten sich am Donnerstagabend im Rathaussaal über die angelaufene Rheinufergestaltung von Diessenhofen und Gailingen.
Diessenhofen
Eine
gute Stunde lang informierten Stadtammann Walter Sommer und Bürgermeister Heinz
Brennenstuhlüber die seit 2007 laufende
Rheinuferplanung zusammen mit der Bevölkerung. Aus dieser Planung
entstanden über 40 reale Projekte. Von
diesen wurde bereits ein grosser Teil umgesetzt.
Eröffnet wurde der Abend von Wolfgang Himmel von der
Translake GmbH aus Konstanz. Dieser hat
diese Zusammenarbeit über die Grenze
hinweg als Moderatorund Berater begleitet. Heute hat er an den sichtbaren
Erfolgen dieser Zusammenarbeit sichtlich grosse Freude. Und nun ging es Schlag
auf Schlag:Brennenstuhl und Sommer stellten im Wechsel über 40 Projekte vor, die bereits umgesetzt
wurden.
Paritätisch
zusammengesetzte Lenkungsgruppen
Das Besondere am Planungsprojekt
der zwei Gemeinden ist, dass die politische Steuerung von Anfang an über die
Grenze reichte. Die Gremien waren paritätisch aufgebaut. Die Lenkungsgruppe
bestehtaus den beiden Ortsvorstehern Sommer und Brennenstuhl und Vertretern aus
dem DiessenhoferStadtrat und aus dem GailingerGemeinderat .
Die Lenkungsgruppe
fällte alle strategischen Entscheidungen im Konsens. Die politischen und finanziellen
Beschlüsse wurden darauf in den zuständigen Gremien der zwei Gemeinden getroffen.
Die Bevölkerung sollte sich mit der Planung identifizieren können. Wichtige
Fragen, die erörtert wurden, waren unter anderem: Was wollen Kinder am Rheinufer unternehmen? Was erwarten Senioren? Welche
Wünsche haben Eltern, welche Jugendliche?
All das versuchte man, unter einen
Hut zu bekommen. An den zwei Workshops
nahmen jeweils über 100 Personen teil. So bekam zum Beispiel die Forderung, dass neue Freizeitangebote umweltschonend
sein müssten, einen wichtigen Stellenwert.
Mehrere
Vorzeigeprojekte sind da
Stark beeinflusst wurden durch diese Zusammenarbeit die
totale Umgestaltung der ehemaligen Gailinger Badi in den öffentlichen „Rheinuferpark“
und die Neugestaltung der Diessenhofer Badi ebenfalls in eine Art Rheinpark für
Jung und Alt.
Eine sehr gelungene Aktion war in Gailingen die Umpflanzung von
bereits stattlich grossen Bäumen im “Rheinpark“durch eine Spezialfirma oder in
Diessenhofen der spektakuläre Abriss des Bunkers und der dortigen Mauer im St.
Katharinental, wo nun ein öffentlicher wunderbarer Badeplatz entstanden ist,der
im Sommer vom Diessenhofer Bauamt gewartet wird und der 2015 von der Stadt Diessenhofen
mit einem WC ergänztwerden wird.
Brennenstuhl konnte von einem Vortrag über
diese Zusammenarbeit von Behörden und Bevölkerung berichten, den er in Konstanz
hielt. Von Konstanzern wurde diese Zusammenarbeit als Pionierleistung
gewürdigt.
Es wurden auch
Uferteile naturalisiert
Hüben und drüben wurden Rheinuferabschnitte
naturalisiert. Und Sommer stellte in Aussicht, dass der Kanton im Jahre 2015 vorschlagen
werde, wie es mit dem für viele Diessenhofer fast „heiligen“ Rheinweg von der DiessenhoferBadi
zum Schupfen weitergehen könnte. Besitzer dieses Rheinabschnittes ist der
Kanton.
Das ganze grosse Projekt der Planung wurde vom
Interreg-Programm IV angestossen. Das ist ein Regionalprogramm der Europäischen
Union zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, an dem sich auch
Nicht-EU Staaten wie die Schweiz beteiligen können. Auf Schweizer Seite wurden
bis jetzt etwa zwei Millionen Franken in dieses Projekt investiert, und auf
deutscher Seite waren es gar 3 Millionen Euro.
Nur schwer
lösbare Probleme
Unter den Projekten gibt es auch schwer lösbare Probleme.Ein
solches Problem ist der Verkehr über die Diessenhofer Holzbrücke. Dieses Nadelöhr
wird im Durchschnitt täglich von 4000 Autos befahren. Und eingrosser Teil
dieses Grenzverkehrs geht dann auch noch durch die Altstadt Diessenhofen.
InGailingen
soll die oft chaotische Situation am Brückenkopf vor allem im Sommer durch
diverse Massnahmen verbessert werden.
Einerichtige Lösung wäre nur eine weitere Brücke oder eine Fähre über den Rhein, eine Vision, die nicht in der
Kompetenz der beiden Gemeinden liegt. Man wird wohl weiterhin mit dem Nadelöhr
Holzbrücke leben müssen.(ge)
Guido Elser (ge)
Text und Bilder von Guido Elser
Text und Bilder von Guido Elser
Walter Sommer und Heinz Brennenstuhl stellten 40 Projekte vor.
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