Fasnachtsumzug
und Zunftmeister-Empfang Diessenhofen
Umzug mit 1200 Teilnehmern
Am
Fasnachtsumzug in Diessenhofen wurden am Sonntag mehrere Tausend
Zaungäste gründlich verregnet. Schuld war diesmal nicht Petrus
sondern Konfetti-Kanonen. Sie schossen auf die Zuschauer auf der
Strasse und zielten auf offene Fenster. Auch wilde Hexen bewarfen die
Zuschauer grosszügig mit den lästigen Papierschnitzeln und rieben
sie ihnen in die Haare.
Der
Einschellerverein aus dem Kanton Schwyz hatte die Ehre, den Umzug
anzuführen. Er nahm auch in punkto seines Geräuschpegels im Umzug
die Spitzenposition ein. Es folgte ein endlos scheinender Zug von 45
Gruppen mit total rund 1200 Teilnehmern aus der ganzen Schweiz, aus
dem Fürstentum Liechtenstein und aus Deutschland. Die meisten
Gruppen wurden von Nachwuchs-Fasnächtlern angeführt. Die Kinder
trugen die gleichen Kostüme wie ihre erwachsenen Kollegen.
Ganz
fürchterlich waren die vielen Hexen-Gruppen. Sie packten
Zuschauerinnen, und vereinzelt auch Zuschauer, und zwangen sie zu
Hexentänzen, verwuschelten ihre Haare oder füllten ihre Kleider mit
Konfettis. So ruppig, wie die Hexen mit Erwachsenen umgingen, so
versöhnlich zeigten sie sich den Kindern gegenüber. Für sie gab es
statt Konfettis Süssigkeiten. Angenehm waren im Vergleich mit den
Hexen die Guggen. Sie spielten teilweise gefällige Melodien und
brachen damit die Tradition, wonach Guggen der Kakophonie zu frönen
haben.
Einen riesigen Themen-Wagen hatten die Pink-Panzer
konstruiert. Er führte ein Hightech-Monstrum mit, das zur Steuerung
von Überwachungs-Drohnen dienen soll. Nach
dem Umzug zogen die Fasnachts-Gesellschaften in die Rhyhalle zum
Schlussrummel.
Stadtbekannte
Persönlichkeiten im Rathaus
Am
Sonntagvormittag trafen sich Lokalpolitiker und Delegierte von
Ortsvereinen und Fasnachts-Gesellschaften im Rathaus. Dieser Anlass
findet jedes Jahr vor dem Fasnachtsumzug statt und heisst
„Zunftmeisterempfang“. Die Begrüssungsrede von Roger Frei,
Präsident der Rhy-Alge, war kurz und humorvoll. „Bei uns zählt
Zucht und Ordnung“ behauptete er und verwies damit auf das
Rauchverbot im Saal.
Walter Sommer, Stadtammann von Diessenhofen und
Heinz Brennenstuhl, Bürgermeister der Nachbargemeinde Gailingen (D)
sprachen in witzigen Reimen zum Thema des Narrenbaumes. Auf ihm ist
zu lesen „Jahrmarkt falscher Spray: Git ä Sauerei!“. Damit
prangert er den Spray an, mit dem im November die Standorte der
Martinimarkt-Stände eingezeichnet wurden.
Die Markierungen liessen
sich nur schwer wieder entfernen. „Von der Bauernmalerei inspiriert
- hat sie die Markteinteilung am Boden mit ewig haltendem Spray
markiert“, witzelte Sommer. Brennenstuhl formulierte es so „Der
Spray, innovativ, ist in Wirklichkeit ein Dreck – denn hinterher
bringt man ihn nicht mehr weg“. Sommer bedankte sich für den
Autoverkehr in Gailingen. „Unser Wein, ennet dem Rhein, wächst nur
so grandios - dank dem hohen Co2-Ausstoss“, reimte er.
Die
Rhy-Alge boten Schinkengipfeli und Wein an. Jeder Delegation übergab
Frei eine Erinnerungsplakette.
Drei
närrische Tage
Die
Diessenhofer Fasnacht begann am Freitag vor einer Woche morgens um
fünf Uhr mit der Tagwache. Am Nachmittag war Kinderfasnacht mit
Umzug und Kinder-Maskenball. Die Guggemusig Rhy-Alge, welche die
Fasnacht organisierte, setzte den Narrenbaum. Am Samstag war
Maskenball in der Rhyhalle. Der Umzug am Sonntag und der
anschliessende Schlussrummel in der Rhyhalle bildeten den Abschluss
der närrischen Tage in Diessenhofen.
Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter
Fasnachtsumzug
Guggemusig
Reiat-Geister aus Ramsen
Bei
der Guggemusig Rhypfluderi aus Schaffhausen machen auch die kleinsten
Fasnächtler Musik.
Guggamusik
Wildmandli aus Triesenberg, Liechtenstein
Zunftmeisterempfang
Walter
Sommer, Stadtammann von Diessenhofen, hielt eine in Reimen verfasste
Rede am Zunftmeister-Empfang
Heinz
Brennenstuhl, Bürgermeister von Gailingen (D), hielt ebenfalls eine
in Reimen verfasste Rede am Zunftmeister-Empfang
Roger
Frei, Präsident der Guggemusig Rhy-Alge, hielt eine kurze,
humorvolle Begrüssungsrede am Zunftmeisterempfang
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