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Freitag, 6. Februar 2015

Podium Stadtratswahlen Diessenhofen *** Elf Kandidaten für sieben Sitze




Podium Stadtratswahlen Diessenhofen 
vom 02.02.2015


Elf Kandidaten für sieben Sitze

Die Wahlen am 8. März in Diessenhofen werden so spannend wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Zwei Kandidatinnen und neun Kandidaten bewerben sich für den siebenköpfigen Stadtrat.

Es sind dies, in alphabetischer Reihenfolge: Markus Birk (SP, bisher), Maja Bodenmann (CVP, neu), Urban Brütsch (CVP, bisher), Stefan Gränicher (SVP, bisher), Mirko Kelebuda (SP, bisher), Linda Seiler (FDP, neu), Walter Sommer (FDP, Stadtammann, bisher), Urs Sommerhalder (SVP, neu), Michael Stamm (SVP, neu), Fritz Franz Vogel (parteilos, neu), Andreas Wenger (FDP, bisher). Der bisherige Stadtrat der SVP Urs Schum tritt nicht mehr an.

Am Montag stellten sie sich in einem Podiumsgespräch den Wählern. Nicht dabei war Walter Sommer, Stadtammann.„Nach Absprache mit den Parteien werde ich nicht dabei sein. Es wäre nicht fair den Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber“ sagte er auf telefonische Anfrage. In einem Interview mit den Schaffhauser Nachrichten erklärte er, erwerde wahrscheinlich nach einer halben Amtszeit zurücktreten.
Rund 150Gäste kamen in die Rhyhalle und sie wurden nicht enttäuscht. 

Moderator Mäni Frei organisierte den Anlass straff und fair. Die Rededauer jeder Kandidatin und jedes Kandidaten beschränkte er auf zwei Minuten. Die Reihenfolge ihrer Auftritte wurde ausgelost. Nebst Angaben über Beruf, Familie und Hobbys durften sie über den grössten Erfolg und die grösste Niederlage ihres Lebens reden. 


Dabei zeigte sich, dass alle mit ihrem privaten und beruflichen Leben zufrieden sind. Als Niederlagen beschrieben sie, wie sie eine Arbeitsstelle oder einen wichtigen Auftrag nicht erhielten. Als Begründungen für die Kandidatur gaben alle an, dass sie sich für die Lebensqualität in Diessenhofen einsetzen wollen. Die bisherigen Stadträte betonten den Vorteil der Kontinuität. 

Als neuer Stadtrat würde Vogel die Kultur in Diessenhofen fördern. Stamm ist Design-Ingenieur bei der Schöttli AG. Er beschrieb sich als jung und dynamisch. Bodenmann, Kindergärtnerin, erwähnte ihren Einsatz als Präsidentin des Forums für ein attraktives Diessenhofen, in welchem auch Stadtrat Brütsch im Vorstand wirkt. Die 20-jährige Linda Seiler ist seit vier Jahren politisch aktiv. Sie ist Präsidentin der FDP-Ortspartei. Im nächsten Jahr beginnt sie ein Mathematikstudium. Sommerhalder würde im Stadtrat seine Führungserfahrung als selbständiger Unternehmensberater einbringen.

Nach dieser persönlichen Vorstellung stellte Frei Fragen zu aktuellen und brisanten Themen wie Einkaufstourismus oder Integration von Ausländern. Seine provokativen Fragen gefielen dem Publikum und lösten oft Gelächter aus. „Soll man Leute ausbürgern, die in Deutschland einkaufen?“ fragte er. Brütsch meinte dazu „da muss sich jeder an der eigenen Nase nehmen“ und teilte damit seine Ansicht mit den übrigen Befragten.

Zum Verkehrskonzept erklärten die bisherigen Stadträte, dass das Problem des täglichen Staus vor der Holzbrücke ernst genommen werde. „40 Jahre lang wurde viel geredet, aber passiert ist kaum etwas“ konterte Frei. Die Kandidatinnen und Kandidaten waren mit ihren Antworten auf Fragen von Frei und aus dem Publikum sehr zurückhaltend. 

Es war von viel gutem Willen und Bildung von Kommissionen die Rede, auch wenn Frei auf konkrete Vorschläge pochte.

Eine erfrischende Ausnahme war Vogel

Den leer stehenden Unterhof würde er in ein Handwerker-Gymnasium umfunktionieren. Das Verkehrs-Problem wäre nach seiner Meinung gelöst, wenn die Stadt jedem, der auf sein Auto verzichtet, ein E-Bike schenken würde. „Es muss nicht jeder so ein Riesenauto fahren wie Herr Gränicher“ meinte er. Ihn stört, dass am Standort des bisherigen Feuerwehrdepots ein Werkhof mit Abfallentsorgung geplant sei, falls ein neues Feurwehrdepot gebaut wird. 

„Eine Güseldeponie mitten im Städtchen, das ist ein Blödsinn“ monierte er. Er würde stattdessen dort eine Kulturhalle bauen. Zur neuen Kulturbeauftragten der Stadt meinte er „Sie ist leider eine Ausländerin“ und löste damit Gelächter aus. Von Parteipolitik hält Vogel nicht viel. „Parteisysteme sollte man auf den Misthaufen werfen“ sagte er.

Frei forderte das Publikum auf, Fragen zu stellen. Kritisiert wurden das Parkplatzangebot und die mangelnde Orientierung über Entscheide im Rathaus.Ein Gast wollte wissen, was mit den vielen Tonnen Blei im Kugelfang beim Schützenhaus passieren wird. Brütsch antwortete, die Entsorgung sei im Finanzplan 2016 enthalten.

Die Ortsparteien der CVP, FDP, SP und SVP hatten den Anlass organisiert. Sie luden im Anschluss an den offiziellen Teil zum Apéro ein und boten so Gelegenheit zum direkten Kontakt mit den Kandidatinnen und Kandidaten.

Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter


Von links Michael Stamm (SVP, neu), Fritz Franz Vogel (parteilos, neu), Urban Brütsch (CVP, bisher)


von links: Sommerhalder, Seiler, Vogel, Gränicher, Bodenmann, Kelebuda,
Birk, Stamm, Brütsch und Wenger


                                               Mäni Frei moderierte


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