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Mittwoch, 8. April 2015

Geotop-Einweihung *** Haifischzähne im Cholfirst


Geotop-Einweihung 24.3.2015

Haifischzähne im Cholfirst

„Meeresstrand im Paradies“ versprach die Einladung zur Besichtigung der alten Sandgrube im Cholfirst am Mittwoch. Sie erlaubt Einblicke in die Erdgeschichte und wird deshalb Geotop genannt.

„Hier stehen Sie am Meeresstrand“ behauptete Kurt Engel, Gemeindeammann von Schlatt. Der Beweis seien Austernschalen, Zähne von Haien und Krokodilen und andere Fossilien. Sie kamen zum Vorschein, als die Ziegelei Paradies hier bis ins 20. Jahrhundert Sandstein abbaute.

Raimund Hipp, Abteilungsleiter Natur und Landschaft des Kantons Thurgau, erzählte die spannende Geschichte der Sandgrube. Vor 20 bis 16 Millionen Jahren war das Mittelland und damit auch Schlatt von einem flachen Meeresarm bedeckt. Durch Hebung des Untergrundes wurde daraus das heutige Festland. 

Dann bildeten sich durch Wind und Wetter Talsysteme, deren Flüsse Erosionsmaterial aus den Alpen ins Unterland abtransportierten. Diese Ablagerungen werden Molasse genannt. Sie bestehen vorwiegend aus Sandstein. Eine Informationstafel am Eingang zur Sandgrube erklärt diese Geschichte mit  leicht verständlichen Texten und anschaulichen Grafiken. Eine Sammlung der Funde beim Abbau des Sandsteines befindet sich im Naturmuseum in Frauenfeld.

Schaffhauser Wald auf Thurgauer Boden

Das Waldstück, in welchem sich die Sandgrube befindet, liegt in der Gemeinde Schlatt. Besitzerin ist der Kanton Schaffhausen. Ursprünglich habe der Wald dem Kloster Paradies gehört, erklärte der Schaffhauser Kantonsforstmeister Bruno Schmid. Als das Kloster 1836 aufgehoben wurde, erwarb Familie Wegelin aus Diessenhofen den Wald im Cholfirst. 1858 kaufte ihn der Kanton Schaffhausen.

Das Geotop Sandgrube, ein Gemeinschaftswerk

Vor drei Jahren fragte der Kanton Thurgau das Kantonsforstamt Schaffhausen an, ob sie gemeinsam die alte Sandgrube als Geotop herrichten könnten. „Als Waldbesitzer waren wir gerne bereit mitzuhelfen“ erklärte Schmid. Einige Bäume und viel Gestrüpp räumte das Forstamt Schaffhausen weg. Die Gemeinde Schlatt baute einen Fussweg mit befestigten Stufen. Der Kanton Thurgau gab eine Informationstafel in Auftrag. Hipp koordinierte das Projekt. „Wir haben Freude am gelungenen Werk und danken der Gemeinde Schlatt und dem Kanton Schaffhausen für die gute Zusammenarbeit“, sagte er.

Geotop als Touristen-Attraktion

Hipp sieht die alte Sandgrube in der heutigen Form auch als Picknick-Platz. „Wenn sich eine Familie nicht einigen kann, ob sie in die Berge oder ans Meer fahren will, solle sie doch einfach nach Schlatt kommen, da hat sie beides“, scherzte er. Auch Adrian Braunwalder, Leiter Thurgau Tourismus, sieht touristischen Nutzen. Das Geotop ist Station der Geo-Radroute Rorschach – Schaffhausen. Aktivurlaub sei im Trend, sagte er.

Das Geotop alte Sandgrube ist leicht zu finden. Nach der Station Schlatt-Paradies in Richtung Schaffhausen führt ein Weg kurz vor der Bahnunterführung links zum Waldrand. Dort zeigt ein Wegweiser, dass es nur noch hundert Meter bis zur alten Sandgrube sind.

Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter

                     Eine Informationstafel im Eingang zum Geotop orientiert über die Erdgeschichte

Projektleiter Raimund Hipp, erklärt die Entstehung der verschiedenen Erdschichten.

von links, Adrian Braunwalder, Leiter Thurgau Tourismus, Projektleiter Raimund Hipp, Leiter Abteilung Natur und Landschaft Thurgau, Kurt Engel, Gemeindeammann Schlatt und Bruno Schmid, Forstingenieur Kanton Schaffhausen, stossen auf das gemeinsame Werk an.

von links, Bruno Schmid, Forstingenieur Kanton Schaffhausen, Kurt Engel, Gemeindeammann Schlatt, Adrian Braunwalder, Leiter Thurgau Tourismus und Projektleiter Raimund Hipp, Leiter Abteilung Natur und Landschaft Thurgau, stossen auf das gemeinsame Werk an.


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