Empfehlung


Gefällt Ihnen der nachfolgende Beitrag? Ja?

... dann unterstützen Sie uns bitte durch den Besuch unserer Sponsoren-Webseiten (rechts neben dem Beitrag)
und durch Weiterverbreitung über die am Artikel-Ende sichtbaren SHARE-Buttons!
Vielen, herzlichen Dank!

Dienstag, 12. Mai 2015

Evangelische Kirchgemeinde *** Die Stadtkirche Diessenhofen wird saniert


Evangelische Kirchgemeinde, Versammlung 29.4.2015,
Die Stadtkirche Diessenhofen wird saniert

An der Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirche Diessenhofen genehmigten am Mittwoch 46 Mitglieder einen Kredit von 1‘520‘000 Franken für die Sanierung der Stadtkirche.

„Das heutige Erscheinungsbild bleibt erhalten“ betonte Roman Giuliani, Mitinhaber des Architekturbüros Moos Giuliani Herrmann MGH. Die wichtigsten Arbeiten dienen der Erhaltung der Bausubstanz, sagte er. Auf dem Dach müssen etwa siebzig Prozent der Ziegel ausgewechselt werden,Sandsteine werden ersetzt, zum Beispiel im Eingangsbereich und Verputz- und Malerarbeitenwerden ausgeführt. Die Heizung wird optimiert und die Kirchendecke gedämmt.


Die Umgebung wird attraktiver gestaltet, zum Beispiel mit Sitzmöglichkeiten. Giuliani präsentierte der Kirchgemeinde einen Kostenvoranschlag. Er weist Bruttokosten von rund zwei Millionen Franken aus. Davon gehen Förderbeiträge von der Stadtgemeinde, der Denkmalpflege von Bund und Kanton und der Kantonalkirche von total rund 500‘000 Franken ab. 

Nächstes Jahr vom März bis November wird gebaut. Die Einweihung ist am 1. Advent vorgesehen. So lange wie im Kirchenschiff Gerüste stehen, sei die Kirche nicht zugänglich, erklärte Brigitta Lampert, Präsidentin der Kirchgemeinde. „Wir können ins Kirchgemeindehaus ausweichen, das ist kein Problem“ sagte sie.

Jacqueline Sauter, Architektin bei MGH, leitet das Sanierungsprojekt. Sie beantwortete Fragen der Gemeindemitglieder. Die Kosten seien gegenüber den Schätzungen im November am obersten Limit, monierte ein Mitglied. „Viele Mängel konnten wir nicht von unten sehen“ erklärte Sauter, zum Beispiel dass der Turmspitz neu vergoldet werden muss. 

Auch die Kosten für die Veranstaltungstechnik schienen mehreren Votanten sehr hoch. Sauter begründete, dass Lautsprecher und Beamer in einer Kirche mehr Leistung brauchen, wegen der Grösse des Raums und da nicht verdunkelt werden kann. „Es ist nicht mit einer Heim-Stereoanlage zu vergleichen“ ergänzte Giuliani. 

Ein Mitglied bezweifelte, ob es die Aufgabe der Kirchgemeinde sei, dieses alte Gemäuer zu erhalten. „Ja, unbedingt“ widersprach Pfarrer Houba. Man könne Äusseres und Inneres einer Kirche nicht trennen, begründete er. Es wurde lange lebhaft diskutiert, schliesslich stimmte die Versammlung mit 42 Ja dem Kreditantrag deutlich zu.

Eine Million von einer guten Fee

Lampert überraschte die Mitglieder mit der Nachricht, dass der Fonds von einer Million Franken der 1969 verstorbenen Elise Huber für die Sanierung der Kirche eingesetzt werden darf. Lampert hat zwei Tage zuvor erfahren, dass gemäss einer juristischen Expertise diese Verwendung dem Willen der Gönnerin Huber entspricht. In welcher Form das Geld eingesetzt wird, zum Beispiel als Darlehen, wird die Vorsteherschaft nach Rücksprache mit der Stadtgemeinde entscheiden. Dank dieser guten Nachricht dürfe davon ausgegangen werden, dass der Steuerfuss auch nach der Sanierung auf 18 Prozent bleibt, sagte Lampert.

Älteste Kirche des Kantons

Ein Schild an der Kirchenmauer besagt, dass das Gotteshaus Diessenhofen erstmals im Jahr 757 urkundlich erwähnt wurde. Es ist demnach die älteste Kirche des Kantons Thurgau. Im Jahr 1200 wurde eine neue Kirche errichtet, dreimal grösser als die bestehende. Wesentliche Teile davon sind heute noch erhalten. Ein Brand machte im 14. Jahrhundert einen grossen Umbau nötig.

Ausgeglichene Rechnung

Kirchenpflegerin Inge Bürgin stellte die Rechnung 2014 und das Budget 2015 vor. 2014 betrug der Gesamtaufwand rund 634‘400 Franken, der Ertrag 631‘800 Franken, das ergab einen Aufwandüberschuss von rund 2‘600 Franken. Für 2015 erwartet die Kirchgemeinde eine ausgeglichene Rechnung bei Abschreibungen von 45‘750 Franken. Die Gemeindemitglieder  genehmigten Rechnung und Budget einstimmig.

In ihrem Jahresbericht erinnerte Lampert mit Fotos an das christliche Leben der Gemeinde im Jahr 2014. Sie machte auf Angebote der Kirche aufmerksam, zum Beispiel verschiedene Gottesdienst-Formen, Konfirmandenlager oder Musik- und Märli-Nachmittage. Lampert schloss ihren kurzweiligen Bericht mit einem Gedicht über die Beständigkeit der Schnecke. „Die Schnecke ist uns weit voraus, no Stress an allen Tagen“ schliesst die lustige Geschichte.

Unter dem Traktandum Verschiedenes empfahl Giuliani der Gemeinde, sich an einer Photovoltaikanlage der Firma RhySolar zu beteiligen. 200 Quadratmeter auf der Rhyhalle könnten für 53700 Franken gekauft werden. Die Investition wäre etwa nach 14 Jahren amortisiert. Lampert wird das Projekt an einer ausserordentlichen Versammlung vorstellen.

Kurz vor22 Uhr schloss Lampert die Versammlung und lud zu einem Apéro ein.

Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter



Die reformierte Stadtkirche Diessenhofen wird saniert


Brigitta Lampert, Präsidentin der Kirchgemeinde, setzte sich für das Sanierungsprojekt ein.


Jacqueline Sauter und Roman Giuliani, Architekten, erklärten die Sanierungsmassnahmen.



Die Kirchenvorsteherschaft, von links: 
Walter Ruch, Thomas Russenberger, Inge Bürgin, Brigitta Lampert, 
Präsidentin, Irina Sutter, Jael Mascherin und ganz rechts Pfarrer Volker Houba


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Multi-Share