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Freitag, 3. Juli 2015

Bürgergemeinde Diessenhofen *** Waldumgang 2015



Waldumgang Bürgergemeinde Diessenhofen 
21.6.2015,

Waldumgang

Am Sonntag lud die Bürgergemeinde Diessenhofen zum Waldumgang ein. Sie zeigte ihren Wald auf dem Heerenberg an der Nordseite des Stammerberges. Er liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Wagenhausen.

Am Bahnhof Diessenhofen begrüsste Bürgerpräsident Urban Brütsch rund sechzig Gäste. Es freue ihn, dass sie trotz Nieselregen und tiefen Temperaturen gekommen seien, sagte er. Die Stadtmusik Diessenhofen unter der Leitung von Markus Augenstein sorgte mit rassiger Musik für einen fröhlichen Auftakt. Nach der gemeinsamen Bahnfahrt nach Etzwilen folgte der Anstieg auf einem bequemen Weg hinauf bis zum Rand des Bürgerwaldes. Dort begrüsste Bürgerpräsident Urban Brütsch den Kreis-Forstingenieur Ueli Ulmer.

Steinblöcke fast wie auf der Rigi

„Der Heerenberg ist ein wahres Kleinod“, sagte Ulmer. Er erklärte die Besonderheiten dieses Waldes. Die Gegend war 1999 vom Orkan Lothar betroffen. Von den 15 Hektaren Bürgerwald liess man auf zwei Hektaren die geworfenen Bäume liegen. Man wusste nicht, was mit Wald passiere, der sich selber überlassen wird, sagte Ulmer. „Es war eine Pioniertat der Bürgergemeinde“ lobte er. 

Ein Vertrag mit dem Kantonalen Forstamt erklärt diese zwei Hektaren zum Waldreservat. Das bedeutet, dass bis 2050 keine forstlichen Eingriffe gemacht werden dürfen. Dieses Waldstück sei reich an Steinblöcken, fast wie an der Rigi, sagte Ulmer. Er liess dann die Gesellschaft einen abenteuerlichen Steilhang hinaufkraxeln. Dort war eindrücklich zu sehen, wie sich der Wald in den ersten 15 Jahren seit dem Sturm entwickelte. Grosse Baumstämme lagen wild durcheinander, umrankt von Unterholz. 

„Nach weiteren 35 Jahren kann man diese Stämme wahrscheinlich kaum noch sehen“ erklärte Ulmer. Langfristiges Ziel ist, dass im Thurgau bis 2030 zehn Prozent der Waldfläche Waldreservate sind. Heute sind es bereits neun Prozent. Eine Besonderheit des Bürgerwaldes Heerenberg ist auch, dass es sich um einen Linden-Zahnwurz-Buchenwald handelt, so wie er im Jura an steilen Lagen anzutreffen ist. Der Namensteil Zahnwurz bezieht sich auf eine weiss blühende Pflanze.

Nach einer weiteren halben Stunde gemütlichem Fussmarsch erreichte die Gesellschaft den Stammheimer Aussichts-Turm Vorderhütten. Wer sich die 55 Treppenstufen des Holzturmes hinaufquälte, wurde mit einer grossartigen Aussicht auf das Stammertal belohnt. Bei guter Sicht sollen die Alpen vom Säntis über die Churfirsten bis zu den Gipfeln des Berner Oberlandes zu sehen sein, behauptet eine Beschreibung des Turmes im Internet. Der Beweis konnte an diesem trüben Sonntag nicht erbracht werden. 

Beim Turm hatte die Bürgergemeinde einen Festplatz mit Grillstelle vorbereitet. Durch die gelegentlichen Regenschauer liessen sich die Gäste die Freude am Zusammensein, der Unterhaltung durch die Stadtmusik und den Grillwürsten von Guiseppe Del Grosso nicht verderben. Für etwas Wärme von innen sorgte ein guter Tropen, gespendet von der Bürgergemeinde.

Die Bürgergemeinde Diessenhofen besitzt total 235 Hektaren Wald. Der grösste Teil wurde ihr 1872 bei der Trennung der Orts- und Bürgergemeinden zugesprochen. Im Jahr 1900 kaufte sie die erste Waldparzelle am Heerenberg. Es folgten weitere Käufe und heute sind es dort total fünfzehn Hektaren.


Dieter Ritter
© Text und Fotos von Dieter Ritter 


Am Bahnhof Diessenhofen traf man sich morgens um Neun (1)

Am Bahnhof Diessenhofen traf man sich morgens um Neun (2)


Am Bahnhof Etzwilen startete die Gesellschaft zum 1 ½-stündigen Marsch



Im Waldreservat musste man sich mit beiden Händen festhalten,
um auf den liegenden Bäumen herumzuturnen

Urban Brütsch begrüsst den Kreis-Forstingenieur Ueli Ulmer



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