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Dienstag, 24. November 2015

Naturschutzgebiet Chollerwis in Schlatt/TG *** Aktion "Hallo Biber!"



Naturschutzgebiet Chollerwis in Schlatt/TG
Bericht Dieter Ritter

"Hallo Biber!" in Schlatt

Pro Natura Thurgau und die Aktion „Hallo Biber!“ Ostschweiz nahmen vor zwei Jahren ein Naturschutzgebiet in Schlattbei Diessenhofenunter ihre Fittiche. Am Dienstag zeigten sie den Medien, was sie seither bewirken konnten.

Dieses zwei Hektaren grosse Naturparadiesbefindet sich bei der Chollerwies, 350 Meter westlich des Bahnhofs Schlatt. Es besteht aus Wiesen mit Wildblumen, Buntbrache genannt,Auwald und einem Flachmoor mit Tümpeln und Schilf. Die ungestörte Landschaft bietet zahlreichen Tieren Nahrung, Unterschlupf und Brut- und Nistgelegenheit. „In der Chollerwies wohnen eine Biberfamilie und Libellen, Amphibien, Reptilien und Vögel“ erklärte PhilipTaxböck, Projektleiter „Hallo Biber!“ Ostschweiz.

Schlaue und hilfreiche Biber

Wenige Meter neben einem Biberbau befindet sich ein Karotten-Feld. Die listigen Nager bauten einen Tunnel und eine Rutschbahn und „ernteten“ ein etwa 20 Quadratmeter grosses Stück restlos ab. Der Landwirt erhält für den Ausfall eine Entschädigung. „Wir setzen uns dafür ein, dass in Zukunft auch durch Biber verursachte Schäden an Strassen und anderer Infrastruktur abgegolten werden“ sagte Toni Kappeler, 

Präsident Pro Natura Thurgau. Für die Natur ist der Biber ein hilfreicher Freund. Bei Hochwasser beruhigen ihre Verbauungen die Wasserläufe und leiten Überschuss-Wasser ab. Das schaffe eine dynamische Bewässerung und trage so zur Artenvielfalt bei, erklärte Taxböck. 

Die Aktion „Hallo Biber!“ versucht durch Verhandlungen mit Behörden und Landwirten die natürliche Ausbreitung der Biber zu ermöglichen. Es gilt Wanderbarrieren zu beseitigen, da die ältesten Kinder aus dem Bau vertrieben werden. Bei Biberfamilien leben die Eltern mit höchstens zwei Generationen Kindern zusammen.

Das Gebiet in der Chollerwieswurde rund zwanzig Jahre lang sich selbst überlassen. „Wir haben es von Büschen befreit und wir liessen eine Buntbrache ansäen“ erzählte Taxböck. Der Pächter dieserWiese, Daniel Erb, verpflichtete sich, die Buntbrache in den nächsten drei Jahren unberührt zu lassen. Der Naturschutz steht vor einem Dilemma. „Einerseits möchten wir das Naturschutzgebiet unberührt lassen, andererseits braucht es Pflege“ erklärte Taxböck. 

Damit die Buntbrache nicht verbuscht, muss sie gejätet und gemäht werden. Der Schnitt kommt in Biogas-Anlagen oder wird auf Felder verteilt. Nach etwa sechs Jahren wird die Buntbrache neu angesät.„Sie ist ein beliebtes Versteck für Hasen, was zu deren Leidwesen auch der schlaue Fuchs weiss“erzählte Kappeler.

Im Norden des Naturschutzgebietes verzweigt die Schwarzach in Mülibach und Petribach. Eine Überlaufkante im Mülibachsorgt bei Hochwasser für eine Bewässerung des Waldes. „Heute ist der Auwald mit seinen Tümpeln ein kleines Juwel“ schwärmte Taxböck.

Nach der Führung dankte Marianne Frei der Pro Natura Thurgau und der Aktion „Hallo Biber!“ für den Einsatz in der Chollerwies. Frei ist seit 1. Juni Gemeindepräsidentin von Schlatt. „Es hat uns sehr gefreut, dass das Projekt zustande kam. So können wir der Natur etwas zurückgeben als Ausgleich für die Überbauung“ sagte sie.


Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter


Philip Taxböck, Projektleiter „Hallo Biber!“ (Mitte) erklärt den Auwald im Hintergrund. Links Toni Kappeler, Präsident Pro Natura Thurgau und rechts Marianne Frei, Gemeindepräsidentin Schlatt.


von links Toni Kappeler, Präsident Pro Natura Thurgau, Marianne Frei, Gemeindepräsidentin Schlatt,Toni Kappeler, Präsident Pro Natura Thurgau. Im Hintergrund ist Teil eines Biberbaus zu sehen.



von links: Philip Taxböck, Projektleiter „Hallo Biber!“, 

Toni Kappeler, Präsident Pro Natura Thurgau. 
Diesen Tunnel gruben die Biber, um das Karottenfeld



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