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Samstag, 13. Februar 2016

Tele-D machte es möglich *** Simonetta Sommaruga in Diessenhofen



Besuch Sommaruga 29.01.2016

Simonetta Sommaruga in Diessenhofen

Am Freitag empfing der Diessenhofer Privat-Fernsehsender TeleD zum vierten Mal Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Mario Testa, Redaktor der Thurgauer Zeitung, sprach mit ihr über die Durchsetzungsinitiative der SVP. Sie kommtam 28. Februar zur Abstimmung.

„Frau Bundesrat, macht Ihnen die Durchsetzungs-Initiative Bauchweh?“ fragte Testa. Bauchweh sei nicht das richtige Wort, antwortete Sommaruga, sie mache sich Sorgen. „Die Initiative ist unmenschlich, besonders für Secondos“ sagte sie. Diese in der Schweiz geborenen Kinder von Migranten würden auch bei kleinen Vergehen ausgeschafft und damit bedeutend strenger bestraft als ihre Altersgenossen mit Schweizer Pass. 

Das erklärte sie am Beispiel einiger Jugendlicher, die ausgelassen feiern und dabei eine Straftat begehen, zum Beispiel den Klau einer Flasche Wein. Alle werden bestraft. Zusätzlich wird derjenige, der keinen Schweizer Pass besitzt, ausgewiesen. Unmenschlich wäre auch, wenn eine Familie als Folge einer Bagatelle ohne Ehemann und Vater dastünde, sagte Sommaruga.Auf die Frage, wie weit wir heute mit der Umsetzung der Ausschaffungs-Initiative seien, antwortete Sommaruga, der Bundesrat habe ein Gesetz vorgeschlagen. 

Dieses sei vom Parlament beraten und verabschiedet worden und erfülle die Bestimmungen der Ausschaffungs-Initiative. Schwer Kriminelle würden nach dem neuen Gesetz ausgeschafft. „Do gits kei Birre“ betonte sie.Testa zitierte die SVP, welche behauptet, mit der Initiative würde das Land sicherer. „Siebzig Prozent der verurteilten Ausländer haben in der Schweiz kein Aufenthaltsrecht“ erklärte sie. Diese werden unabhängig vom Ausgang der Abstimmung ausgeschafft. 

Auf die Frage, ob Ausschaffungen einfach zu bewerkstelligen seien, antwortete Sommaruga, das sei nicht immer der Fall. „Es gibt Länder, in die nicht ausgeschafft werden kann. Daran würde auch die Durchsetzungs-Initiative nichts ändern“, sagte sie.

Frau Sommaruga argumentierte klar und ohne überflüssige Floskeln.Sie wiederlegte die Argumente der SVP engagiert, ohne dabei in Polemik zu verfallen. Sie zeigte auch Verständnis für Stimmbürger, welche der Initiative zustimmen. „Wer sich mit dem Thema nicht befasst, entscheidet emotional“, sagte sie.

Im Bundesrat seit 2010

Sommaruga (SP) trat 2010 die Nachfolge von Moritz Leuenberger im Bundesrat an. Sie steht dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) vor. Im vergangenen Jahr war sie Bundespräsidentin.

TeleD zeichnete den Studio-Besuch von Frau Sommaruga auf. Im Rahmen einer täglichen Sendung zu den Abstimmungen vom 28. Februar wird er jeweils abends ausgestrahlt. Sendezeiten siehe 

www.tele-d.ch.

Die Durchsetzungs-Initiative

Die Eidgenössische Volksinitiative „Zur Durchsetzung der Ausschaffung krimineller Ausländer“wurde am 28.12.2012 durch die SVP eingereicht. Sie beabsichtigt, die Umsetzung der im November 2010 angenommenen Ausschaffungs-Initiative zu erzwingen. Die Ausschaffung von verurteilen Straftätern wäre zwingend, unabhängig von der Höhe der Strafe. Die Initiative bezieht sich auf alle Einwohner der Schweiz, die keinen Schweizerpass haben. Das waren 2014 gemäss Bundesamt für Statistik rund zwei Millionen Menschen, davon 66 Prozent aus EU-Staaten.

Die SVP wirbt für ihr Anliegen mit dem Slogan „Endlich Sicherheit schaffen!“. Bundesbern müsse den Volkswillen respektieren. Sie behauptet, dass die Umsetzung der im November 2010 vom Volk angenommenen Ausschaffungs-Initiative verzögert und verwässert werde und verweist dabei auf die „Härtefall-Klausel“. Diese gibt Richtern die Möglichkeit, in Einzelfällen die Ausschaffung zu verhindern.

Gegner der Initiative sind der Bundesrat und praktisch alle Parteien links von der SVP. Sie argumentieren, dass bei einer Annahme am 28. Februar die Gerichte keine Möglichkeit mehr hätten, in Einzelfällen ein angemessenes Urteil zu fällen und dass die Schweiz gegen das Freizügigkeitsabkommen mit der EU verstossen würde.

Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter


Mario Testa, Redaktor der Thurgauer Zeitung, befragte Bundesrätin Simonetta Somaruga zur Durchsetzungs-Initiative.





Bundesrätin Simonetta Sommaruga beantwortete Fragen zur Durchsetzungs-Initiative von Mario Testa, Redaktor der Thurgauer Zeitung.





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