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Mittwoch, 11. Mai 2016

Regional - Diessenhofen *** Die alten Türme von Diessenhofen (Führung mit Hansueli Ruch)



Siegelturm Diessenhofen, Führung 10.5.2016

Alte Türme und Tore

Am Dienstagführte Hansueli Ruch zwanzig Gäste auf alte Türme von Diessenhofen und zeigte die Standorte der ehemaligen Stadttore.

Erste Station war der dreissig Meter hohe Siegelturm, das Wahrzeichen der Stadt Diessenhofen. Dort durfte dem Turmwächter Ruch beim täglichen aufziehen der Turmuhr über die Schulter geschaut werden.Eine steile Treppe führt zu einer kleinen Kammer, in der sich das Uhr- und Läutwerk befindet. Dort zeigte Ruch, wie er mit einer grossen Kurbel jeden Tag einen bleigefüllten Zylinder in die Höhe zieht. Er dient als Antrieb der Läutwerke für den Viertelstunden- und den Stundenschlag. 

Das Uhrwerk wird elektrisch betrieben und läuft auf die Sekunde genau. Ein Signal aus Neuenburg befiehlt dem grossen Zeiger, wieviel er vorzurücken hat. Die Uhr hat zwei Zifferblätter, eines an der Westseite und eines an der Ostseite des Turms. An der Westseite sind zusätzlich zur Uhrzeit vergoldete Grafiken zu sehen. Es sindastronomische Symbole für die zwölf Tierkreiszeichen und den Wochentagen zugeordnete Gestirne.

Die Kugel in einer Nische über dem Zifferblatt zeigt die Mondphasen an.Der Siegelturm ersetzt ein Tor, das bis Mitte des 16. Jahrhunderts Teil der Stadtbefestigung war. Sein Name ist darauf zurückzuführen, dass bis 1972 dort Urkunden und das Stadtsiegel aufbewahrt wurden. Zwei Eisentüren aus dem Jahr 1545 bewachen den jetzt leeren Archivraum. Die Dokumente drohten zu zerfallen. Sie lagern heute in einem Banksafe und im Rathaus.

Die Zweite Etappe des Rundganges führte zum Hänkiturm am Rhein. Er wurde im 14. Jahrhundert als Wehrturm gebaut und diente später als Gefängnis. 1828 ergänzte Heinrich Hanhart den Turm mit einem überkragenden Holz-Aufbau. Er liess dort frisch gefärbte Tücher in langen Bahnen trocknen. Seit 1880 ist der Turm leer. Ganz im Westen der Altstadt steht der Türturm. Er ist noch gut erhalten und dient heute als privater Lagerraum. Früher stand dort eine Kanone. Sie war nicht gegen böse Eindringlinge gedacht, sondern als Hilferuf an die Landbevölkerung, wenn es in der Stadt brannte. 

Ob das jemals nötig war ist nicht überliefert. Auch was aus der Kanone wurde wird wohl immer ein Geheimnis bleiben, sagte Ruch.

Als Abschluss der spannenden Reise in vergangene Zeiten führte Ruch seine Gäste an die Standorte, wo früher die Tore der Stadtbefestigung standen. Als sie nicht mehr von Nutzen waren, erlaubte die Stadtverwaltung der Bevölkerung, sie abzureissen und die Bauteile zu verwerten. „Sie leisteten ganze Arbeit“ erzählte Ruch, denn von den Bauwerken ist nichts mehr zu sehen.

Eingeladen zur Turmbesichtigung hatte der Verein Tourismus Region Diessenhofen (früher Verkehrsverein VVD). Er organisiert seit September 2013 eine Nachtwächter-Tour und ist Veranstalter des Grand-Prix Diessenhofen vom 5. Juni.


Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter


Hansueli Ruch erzählte die wechselvolle Geschichte des Hänkiturms. 
Ursprünglich Wehrturm, dann Gefängnis, diente er schliesslich dem Trocknen 
von gefärbten Tuchbahnen.

An der Westseite des Turmes sind zusätzlich zur Uhrzeit vergoldete 
astronomische Symbole und den Wochentagen zugeordnete Gestirne zu sehen.



Das Läutwerk muss täglich von Hand aufgezogen werden.







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