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Dienstag, 10. Mai 2016

SVP Diessenhofen *** SVP-Versammlung mit prominentem Gast



SVP Diessenhofen, Versammlung 9.5.2016
Prominenter Gast an der SVP-Versammlung

Die Ortspartei Diessenhofen der SVP ist auf der Linie der Kantonalpartei. Das zeigte sich an der Mitgliederversammlung bei den Parolenfassungen zu den Abstimmungen vom 5. Juni.

26 Parteigenossen und vier Gäste kamen am Montag ins Bistro Flora in Schlatt.Prominenter Gastreferent war der Thurgauer SVP-Ständerat Roland Eberle. Erkommentierte die Initiativen und die Gesetzes-Änderungen, über die am 5. Juni abgestimmt wird und gab Empfehlungen für die Parolen ab. Diese stimmen mit denen der Kantonalpartei überein. Die Versammlung folgte seinen Vorschlägen einstimmig oder mit deutlichem Mehr.

Die Mitglieder fasstendie Ja-Parole zur Initiative „für eine faire Verkehrsfinanzierung“ und empfehlen Nein zu den Initiativen „Pro Service Public“ und „für ein bedingungsloses Grundeinkommen“. Ja sagen sie zum neuen Gesetz über die medizinisch unterstützte Fortpflanzung und Nein zum neuen Asylgesetz. Den Planungskredit für die Expo 2027 empfehlen sie knapp zur Annahme.

Sechs Abstimmungs-Empfehlungen

Eberle empfiehlt, die Volksinitiative „Pro Service Public“ abzulehnen. Die Initiative verlangt, dass bundesnahe Unternehmen der Grundversorgung wie Post, Swisscom oder SBB nicht nach Gewinnen streben und auf Quersubventionierungen verzichten.„Ich finde es gut, wenn ein Zweig den anderen stützt und so eine optimale Versorgung möglich macht“, sagte Eberle. Die Gesetzesänderung führe zu einem Leistungsabbau, argumentierte er.Auch die Initiative „für ein bedingungsloses Grundeinkommen“ fand bei Eberle keine Gnade. Die Initianten schlagen vor, monatlich 2‘500 Franken an Erwachsene und 625 Franken an Jugendliche unter 18 Jahren zu zahlen. 

Er könne sich nicht vorstellen, wie 100‘000 Schweizerinnen und Schweizer unterschreiben konnten, wundert er sich. „Mir lueged zunenand“ rühmte Eberle die Solidarität, zum Beispiel bei AHV und Steuern.Die SVP Schweiz bezeichnet das Vorhaben als ruinöse Utopie, welche Werten unserer Gesellschaft wie Leistungsbereitschaft und Eigenverantwortung widerspricht.

Eberle unterstützt vehement die Initiative“für eine faire Verkehrsfinanzierung“ (Milchkuh-Initiative). Die Hälfte der Mineralölsteuer von rund drei Milliarden Franken fliesst derzeit in die Bundeskasse. Die Initiative verlangt, dass alle Abgaben der Strassenbenützer künftig für die Strasseninfrastruktur eingesetzt werden. Der Bundesrat verzichtete auf einen Gegenvorschlag. Es sei deshalb offen was passiere, wenn die Initiative abgelehnt wird, erklärte Eberle. Es entbrannte eine heftige Diskussion. 

Es wurde laut und es fielen markige Sprüche. „Ich ärgere mich über die Buebe-Trickli des Bundesrates“ sagte ein Votant. Ebenso engagiert diskutierten die Mitglieder über die Änderung des Asylgesetztes. Sie lehnen es ab, dass der Bund Land und Gebäude für den Bau von Asylzentren enteignen könnte. Das sei eine unzumutbare Einmischung in die Angelegenheiten von Kantonen und Gemeinden. Auch das Recht jedes Gesuchstellers auf einen Gratisanwalt stiess auf lautstarken Protest.

Gegen das neue Bundesgesetz über die medizinisch unterstützte Fortpflanzung ergriffen mehrere Organisationen das Referendum, darunter auch Procap, eine Organisation für Behinderte. Das neue Gesetz schaffe die Unterscheidung zwischen lebenswerten und nicht lebenswerten Embryonen, sagen sie. 

Die Befürworter sehen die Möglichkeit, die Übertragung einer genetischen Erkrankung von den Eltern auf das Kind in der Folge einer künstlichen Befruchtung zu verhindern. „Es ist eine ethische Frage die jeder für sich selbst beantworten muss“ sagte Eberle. Ohne das neue Gesetz kann die am 14. Juni 2015 deutlich angenommene Verfassungsänderung, Artikel 119, nicht durchgeführt werden. Eberle empfiehlt deshalb die Annahme des Gesetzes.

Ja zum Planungskredit für die Expo 2027

Die Mitglieder fassten die Ja-Parole zum Planungskredit von drei Millionen Frankenfür die Expo Bodensee-Ostschweiz im Jahr 2027. Das Ja entstand durch Stichentscheid des Präsidenten Walter Widmer, nachdem die Abstimmung 13 Ja und 13 Nein ergab.Mit von der Partie wären die Kantone Appenzell Ausserrhoden mit 800‘000 Franken und St. Gallen mit fünf Millionen Franken.Über die Durchführung des Grossanlasses könnte voraussichtlich in drei Jahren abgestimmt werden. 

Zwei SVP-Kantonsräte hielten Kurzreferate. David Zimmermann sprach für und Vico Zahnd gegen den Kredit. „Wir haben den Mut und hauen den Nagel jetzt ein“ sagte Zimmermann. Vico Zahnd argumentierte, der Kanton könne sich diese drei Millionen nicht leisten, die Investitionen in die Expo seien nicht nachhaltig und ein Anlass dieser Art sei nicht mehr zeitgemäss. 

Es folgte eine lebhafte Diskussion. Ein Mitglied meinte „die Schwarzmalerei von Herrn Zahnd passt mir gar nicht“. Es sei eine Marketingmassnahme und die könne man nicht buchhalterisch messen oder „wir müssen das Gartentürchen jetzt auftun“, meinten weitere Befürworter. Widmer freute sich über die lebhafte Diskussion. „Das war gelebte Demokratie“, sagte er. Er bedankte sich bei den Referenten und schloss die Versammlung um 22 Uhr.


Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter



Walter Widmer, Präsident der Ortspartei Diessenhofen der SVP, leitete die Versammlung




Der Thurgauer SVP-Ständerat Roland Eberle kommentierte die Initiativen und die
Gesetzesänderungen, über die am 5. Juni abgestimmt wird



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